Marabu Airline (DI)

Informationen zu Marabu Airline

Marabu Airlines startet als Tochter der deutschen Ferienfluggesellschaft Condor zunächst an den Flughäfen Hamburg und München. Von dort geht es vornehmlich zu Urlaubsdestinationen rund um das Mittelmeer und auf die Kanaren. Weitere Strecken werden nach und nach im Jahr 2023 eröffnet. 

Foto von Dirk Grothe, digroaero.com

Welche Flugstrecken bietet Marabu ab Hamburg an?

In Hamburg ist das Streckennetz zunächst etwas kleiner als in München. Geflogen wird nonstop vom Helmut-Schmidt-Flughafen in Fuhlsbüttel nach Griechenland, Portugal und Ägypten.
Das Programm für die nächsten Monate in Hamburg sieht so umfangreich aus, dass man für den Flughafen-Standort Hamburg befürchten muss, dass die Condor-Basis dort mittelfristig aufgegeben wird und eine Konzentration auf Frankfurt, München und Düsseldorf stattfindet.

Welche Flugstrecken bietet Marabu ab München an?

Von München werden nonstop sehr viele Ziele in Griechenland wie Kefalonia, Preveza, Volos, Zakynthos, Rhodos, Karpathos, Kos, Heraklion und Chania auf Kreta, die spanischen Flughäfen Mallorca, Malaga oder Teneriffa-Süd sowie Faro, Hurghada, Split und Olbia angeflogen.

Welche Strecken werden noch angeboten?

Ab 15.5.2023 fliegt Marabu nonstop von Düsseldorf nach Herklion auf Kreta. Auch ab Nürnberg sieht man Nonstop-Flugverbindungen nach Kreta. Auch Stuttgart wird ein Marabu Abflughafen sein. Bitte ganz genau auf die Uhrzeiten achten!

Wer fliegt noch für Marabu?

Es kann durchaus sein, dass Marabu auf dem Ticket steht, die Airline aber einen Partner dazu holt, der den Flug durchführt. Das könnte z.B. die ukrainische Airline Skyup sein. 

Was bedeutet Marabu?

Der Marabu ist eine Vogelart aus der Familie der Störche. Er hat eine große Spannweite von bis zu 3m und gilt als Aasfresser, hält sich somit gerne in der Nähe von menschlichen Ansiedlungen im südlichen Afrika auf.

Wer steckt hinter Marabu?

Der Grundgedanke ging vom wichtigstens Gesellschafter der Fluggesellschaft Condor aus, eine Schwester-Airline zu gründen, die in Estland ansässig ist. Ähnlich wie im Lufthansa-Konzern mit Eurowings-Discover schafft man damit eine Fluggesellschaft unter dem gleichen Dach, deren Mitarbeitende zu anderen (billigeren?) Konditionen angestellt sind. Somit versucht man über das Personal Kosten zu sparen und günstigere Flüge anbieten zu können. Condor nutzt dazu Dienstleistungen der estischen Fluggesellschaft Nordica. Sowohl Condor als auch Marabu sind also mehrheitlich im Besitz des britischen Vermögensverwalters Attestor.

Foto von Niclas Rebbelmund, Niclashco auf Instagram

Welche Konkurrenten hat Marabu?

Es gibt in Deutschland mehrere Billigfluggesellschaften, die günstige Flüge innerhalb Deutschlands und international anbieten. Hier sind einige der bekanntesten Billigflieger in Deutschland:

1. Ryanair
2. easyJet
3. Eurowings
4. Wizz Air
5. Pegasus Airlines
6. SunExpress Deutschland
7. Transavia
8. Eurowings Discover
9. Vueling

Diese Fluggesellschaften bieten in der Regel keine oder nur begrenzte kostenlose Zusatzleistungen an, wie zum Beispiel Mahlzeiten oder Gepäckaufgabe. Stattdessen bieten sie oft Optionen für kostenpflichtige Zusatzleistungen an, die der Kunde individuell hinzubuchen kann.

Auf touristischen Strecken ist Sundair und Tuifly noch eine Konkurrenz, außerdem übernimmt Marabu zahlreiche Flugstrecken, die zuvor von ihrer Schwesterfluggesellschaft Condor betrieben wurden.

Wie ist die Luftfahrt in Estland einzuschätzen?

Estland ist ein kleines Land im Baltikum mit einem aufstrebenden Luftfahrtsektor, der sich in den letzten Jahren schnell entwickelt hat. Im Vergleich zu den Nachbarländern Lettland und Litauen ist der Luftfahrtsektor in Estland jedoch noch relativ klein.

Estland verfügt über zwei Flughäfen: den Tallinner Flughafen, der sich in der Hauptstadt Tallinn befindet, und den Flughafen Tartu im Südosten des Landes. Der Tallinner Flughafen ist der größere der beiden und bietet zahlreiche internationale Verbindungen zu Zielen in Europa und darüber hinaus.

Im Gegensatz dazu haben Lettland und Litauen jeweils drei internationale Flughäfen und sind daher besser mit der restlichen Welt verbunden. Beide Länder haben auch einen größeren Luftfahrtsektor als Estland und sind wichtige Knotenpunkte für Fracht- und Passagierflüge.

Dennoch hat Estland in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte im Bereich der Luftfahrt gemacht, insbesondere im Bereich der Drohnen- und Raumfahrttechnologie. Estland hat eine wachsende Anzahl von Unternehmen, die sich auf die Entwicklung von Drohnen und anderen autonomen Flugsystemen spezialisiert haben. Darüber hinaus ist das Land auch ein wichtiger Partner für die Europäische Weltraumorganisation und arbeitet an verschiedenen Raumfahrtprojekten mit.

Insgesamt ist der Luftfahrtstandort Estland im Vergleich zu den Nachbarländern noch relativ klein, aber es gibt klare Anzeichen für Wachstum und Entwicklung.

Was ist Wetlease in der Luftfahrt?

Wetlease bezieht sich auf die Praxis, dass eine Fluggesellschaft ein Flugzeug von einer anderen Fluggesellschaft mietet, einschließlich des Personals, um eine bestimmte Strecke oder Route zu bedienen. Aus Sicht einer Gewerkschaft kann dies sowohl Vor- als auch Nachteile haben.

Ein Vorteil von Wetleasing besteht darin, dass es einer Fluggesellschaft ermöglicht, schnell zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen, um beispielsweise Engpässe oder saisonale Spitzen zu bewältigen. Dies kann dazu beitragen, die Kundenzufriedenheit aufrechtzuerhalten und mögliche finanzielle Einbußen zu vermeiden.

Allerdings kann es aus Sicht einer Gewerkschaft (Cockpit-Crews, Kabinenpersonal) auch Nachteile geben, insbesondere wenn das gemietete Flugzeug und Personal aus Ländern stammt, in denen niedrigere Arbeitskosten und schlechtere Arbeitsbedingungen herrschen. In solchen Fällen kann Wetleasing zu einem ungleichen Wettbewerb führen und die Arbeitsbedingungen und Löhne der eigenen Beschäftigten beeinträchtigen.

Darüber hinaus kann das gemietete Personal möglicherweise nicht über dieselbe Ausbildung, Erfahrung und Qualifikation verfügen wie das eigene Personal der Fluggesellschaft. Dies wird von Arbeitnehmer-Vertreter:innen in Deutschland kritisch gesehen.